Introduction

Einmal im Monat trifft sich unser Team von Lehrplanentwicklern zum „Talking Teaching“ – dies sind Sitzungen, in denen wir interessante Artikel, Methoden und Pädagogikansätze austauschen und diskutieren. Vergangenen Monat haben wir Strategien zur Förderung des psychischen Wohlbefindens von Lernenden vorgestellt. In diesem Monat haben wir über zunehmende Ängste unter Studierenden gesprochen und darüber, wie regelmäßiges Üben die Angst bei Lernenden verringern kann.
In diesem Blog möchte ich über die Verwendung von Worträtseln als eine Form des Abrufens gelernter Informationen sprechen und darüber, wie diese Lerntechnik sowohl die psychische Gesundheit als auch die Lernergebnisse verbessern kann.
Diesen Monat stellen wir Ihnen diese beiden Artikel vor:
Classroom-based programs of retrieval practice reduce middle school and high school students’ test anxiety – Unterrichtsbasierte Programme für Abrufübungen verringern Angst bei Lernenden der Mittel - und Oberstufe*. (Agarwal et al., 2014). Dieser Artikel wurde im Journal of Applied Research in Memory and Cognition veröffentlicht, erfordert jedoch eine institutionelle Zugangsberechtigung.
Das Team von Gamesavr ist die Forschung durchgegangen und hat eine überzeugende Liste von 15 Ways Doing Crossword Puzzles Affect Your Mind and Body – 15 Arten, wie Kreuzworträtsel Ihren Geist und Körper beeinflussen* (und zwar auf positive Weise!), zusammengestellt.
* Originalbeitrag/verlinkter Text in englischer Sprache
Was ist eine Abrufübung?
Üben durch Abrufen, „retrieval practice“, ist ein Schlagwort in der Bildung, und das aus gutem Grund. Es beschreibt den Vorgang des Abrufens von Informationen ohne Verwendung von Referenzmaterialien. Die Forschung unterstützt nachdrücklich die Wirksamkeit des Abrufens bei der Verbesserung des langfristigen Lernens.[2]
Leider bevorzugen Lernende überwiegend weniger effektive Strategien wie das Wiederlesen, Hervorheben und Unterstreichen von Material.[1] Diese Vorliebe kann mit dem Alter zunehmen, wobei der größte Anteil der Studierenden die am wenigsten effektiven Lernstrategien bevorzugt.[1]

Lernende ziehen es vor, Texte erneut zu lesen und zu markieren.
Durch das erneute Lesen wird unser Umgang mit dem Material für den Moment flüssiger, was das Gefühl vermittelt, dass wir es beherrschten und erlernten. Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Effekte nur von kurzer Dauer sind und die Erinnerung schnell verblasst, sobald der oder die Lernende aufhört, das Material erneut zu lesen.[2]
Abrufübungen hingegen werden mit dauerhaftem, langfristigem Lernen in Verbindung gebracht – aber sie werden als anspruchsvoller empfunden.[2]
Agarwal et al. (2014) berichten, dass die Mehrheit der Lernenden, die regelmäßig im Unterricht Abrufübungen durchführten (typischerweise durch Klicktests – „clicker quizzes“ – mit geringem bis gar keinem Einsatz), angaben, dass sie sich während der Klausur oder Prüfung weniger ängstlich fühlten. Abrufübungen im Unterricht erfordern jedoch eine große Einsatzbereitschaft der Lernenden und können unangenehm sein (vor allem unerwartete Abfrageübungen) oder große Angst hervorrufen.
Wie können wir also Abrufübungen gestalten, deren Bearbeitung keine Angst hervorruft und vielleicht sogar Spaß macht? Denken wir doch einmal an Kreuzworträtsel.
Die Vorteile von Rätseln
Die meisten Tage beginnen für mich mit dem Mini-Kreuzworträtsel der New York Times. Manchmal schaffe ich es, alle Kästchen in weniger als einer Minute auszufüllen; an anderen Tagen habe ich Mühe und schöpfe alle Hinweise aus. Am besten sind die Tage, an denen ich mit meiner Familie zusammenarbeiten kann, um das komplette Rätsel zu lösen.
Obwohl ein Kreuzworträtsel im Grunde eine Prüfung ist, mit Fragen und Antworten, fühlt es sich nicht wie eine an. Das Format ist entspannend und macht Spaß, und es erlaubt meinem Gehirn, dem morgendlichen Chaos mit einem Kleinkind im Haushalt zu entkommen, wenn auch nur für einen Moment.

Kreuzworträtsel können eine unterhaltsame Abwechslung bieten.
Das Durcharbeiten von anspruchsvollen Rätseln regt den Geist an. Die Konzentration auf das Rätsel soll Zerstreuung und Angstgefühle verringern. Darüber hinaus kann das Lösen eines Rätsels ein Gefühl der Zufriedenheit hervorrufen, Ihrem Gehirn einen schönen Dopamin- und Serotoninschub geben und Sie glücklicher stimmen.[3]
Die Vorteile von Rätseln und der Spaß an ihnen können gesteigert werden, wenn sie in einer Gruppe gelöst werden, da die gemeinsame Arbeit an einem anspruchsvollen Rätsel möglicherweise die Beziehung untereinander und die wechselseitige Unterstützung fördert.[3]
Was sagt die Forschung?
Diese Überlegungen zum Freizeiträtseln werden durch Studien in der Primärliteratur gestützt, in denen Pädagoginnen und Pädagogen die Effektivität der Verwendung von Kreuzworträtseln als Lerntechnik gemessen haben.
Die Ergebnisse dieser veröffentlichten Studien sind uneinheitlich, was die signifikante Verbesserung von Lernergebnissen angeht. Lernende berichteten jedoch, dass sie gerne Kreuzworträtsel in ihre Lernroutine einbauten, dass sie nach Beendigung der Studie weiterhin Rätsel lösen wollten und dass sie am zufriedensten waren, wenn die Rätsel im Unterricht mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen gelöst wurden.[4,5]
Obwohl die Wirksamkeit von Rätseln als Hilfsmittel zur Verbesserung der Lernergebnisse und zur Linderung der Angst noch weiter erforscht werden muss, können wir aus persönlicher Erfahrung und dem Feedback der Lernenden schließen, dass eine als Rätsel gestaltete Abfrage das Lernen auf jeden Fall erleichtert, Spaß macht und die Angst vor einer falschen Antwort verringert.
Auch mithilfe anderer Ideen können Achtsamkeitstechniken* in die Lernzeit eingebracht werden. So können etwa wissenschaftliche Ausmalbücher (es gibt zahlreiche Arbeitsbücher in den Bereichen Anatomie, Physiologie und andere Wissenschaften) genutzt werden. Auch das Schreiben von Rätseln kann dabei helfen, das Verständnis von Schlüsselkonzepten und Ideen besser zu fördern.
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Wie man Kreuzworträtsel und Wortsuchen erstellt und verwendet
Es gibt zahlreiche kostenlose Online-Ressourcen zur Erstellung verschiedener Worträtsel, einschließlich von Kreuzworträtseln und Wortsuchen. Suchen Sie im Internet nach „Kreuzworträtsel erstellen“ und probieren ein paar Optionen aus – sie lassen sich in wenigen Minuten einrichten!
Diese Rätsel lassen sich hervorragend mit anderen bewährten Lerntechniken kombinieren, wie z. B. dem Verschachteln von Themen (Mischen von Hinweisen aus verschiedenen Lerneinheiten) und dem Bereitstellen von „zeitlich gestaffelten Lernerfahrungen“, indem die Rätsel einige Tage oder Wochen nach der Behandlung der ursprünglichen Lerneinheit ausgeteilt werden.
Quellen:
- Agarwal, P. K., D’Antonio, L., Roediger III, H. L., McDermott, K. B., & McDaniel, M. A. (2014). Classroom-based programs of retrieval practice reduce middle school and high school students’ test anxiety. Journal of Applied Research in Memory and Cognition, 3(3), 131–139.
- Brown, P.C. (2014). Make It Stick. London, England: Belknap Press.
- Gamesver team. “15 Ways Doing Crossword Puzzles Affect Your Mind And Body!” https://www.gamesver.com/15-ways-doing-crossword-puzzles-affect-your-mind-and-body/. Published March 20, 2021.
- Crossman, E. K., & Crossman, S. M. (1983). The crossword puzzle as a teaching tool. Teaching of Psychology, 10(2), 98-99. DOI: 10.1207/s15328023top1002_10
- Weisskirch, R. S. (2006). An analysis of instructorcreated crossword puzzles for student review. College Teaching, 54(1), 198-201. DOI: 10.3200/CTCH.54.1.198-20
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